Die Gemeinde Niederfalkenau im Gerichtsbezirk Böhmisch Kamnitz bestand ausschließlich aus der Ortschaft Niederfalkenau. Die Gesamtfläche der Gemeinde betrug 899 ha. Die Gemeinde am rechten Bachufer des Kamnitzbaches grenzt unmittelbar an die auf der linken Seite des Kamnitzbaches gelegene Ortschaft Falkenau (= Gemeinde Falkenau-Kittlitz im Kreis Böhmisch Leipa), aus der Niederfalkenau ursprünglich hervorging und mit dieser in vieler Hinsicht verbunden war. Gut 90 % des Gemeindegebietes war bewaldet und nur unbedeutende Flächen wurden landwirtschaftlich genutzt. Niederfalkenau hatte von Anfang an eine gewerbliche Berufsstruktur. 1939 lebten nur 9 % der Einwohner von der Land- und Forstwirtschaft, dagegen über 60 % von Industrie und Handwerk und 9 % von Handel und Verkehr.
Niederfalkenau gehörte bei seinem Ausbau im 17. Jahrhundert zunächst zu der in Ober-Preschkau bestehenden Expositurkirche St. Peter und Paul, welche der Pfarrei Steinschönau angegliedert war. Als 1786 in Falkenau eine Filialkirche von Ober-Preschkau erbaut wurde, kam Niederfalkenau in deren Zuständigkeitsbereich. Bald folgte die Umgliederung zur Filiale Blottendorf (= Herrschaft Bürgstein). 1849 wurde Falkenau eine selbständige Pfarrei. Die Pfarrkirche Hl. Antonius von Padua wurde 1786 bis 1788 auf Veranlassung des aus Falkenau stammenden Bischofs von Neapel, Anton Bernhard Gürtler, erbaut. Die Matriken sind durchwegs seit 1782 erhalten. Möglicherweise sind auch in den seit 1671 vorhandenen Kirchenbüchern von Ober-Preschkau ältere Eintragungen für Niederfalkenau zu finden.
Im 18. Jahrhundert hatte Niederfalkenau zusammen mit Hillemühl ein gemeinsames Ortsgericht, das sich lange Zeit in Hillemühl befand. 1849 wurde (Nieder-) Falkenau der politischen Gemeinde Hillemühl angegliedert und erhielt 1914 die Selbständigkeit. 1917 wurde der Ortsname Falkenau geändert in Niederfalkenau. Der Name könnte auf den Personennamen Valentin zurückgehen.
Niederfalkenau ist als Siedlungserweiterung der bereits seit Anfang des 15. Jahrhunderts bestehenden Ortschaft Falkenau (zur Herrschaft Bürgstein gehörend und ab 1850 Bezirk bzw. Kreis Böhmisch Leipa) entstanden. Mindestens seit Anfang des 17. Jahrhunderts standen nördlich des ursprünglichen Falkenau zwei Häuser, die den Anfang des späteren Niederfalkenau darstellten. Ab 1668 setzte der Ausbau des Ortes ein. 1713 standen 17 Häuser im Dorf Hillemühl-Falkenau. Wieviel davon auf das spätere Niederfalkenau entfielen, ist nicht angegeben. Für 1725 ist die Zahl von neun Häusern eindeutig für Niederfalkenau feststellbar. Die Familiennamen der damaligen Hausbesitzer lauteten Grohmann, Kühnel, Matzel, Pilz, Streit und Zinke. 1787 ist Niederfalkenau nicht eigens ausgewiesen, sondern wahrscheinlich in den 46 Häusern von „Hüllemühl” enthalten. 1833 ist die „Kamnitzer Seite” von Falkenau (also das spätere Niederfalkenau) mit 37 Häusern und 357 Einwohnern verzeichnet. Bei den Volkszählungen von 1869 und 1890 wies die damals der Gemeinde Hillemühl zugehörige Ortschaft Falkenau (ab 1917 Niederfalkenau) 341 bzw. 400 deutsche Einwohner auf. Bis 1910 war die Einwohnerzahl in Niederfalkenau auf 602 gestiegen - offensichtlich eine Folge von neu gegründeten Glashütten im benachbarten Falkenau-Kittlitz. Die häufigsten Familiennamen in Niederfalkenau waren 1934 Endler, Melzer, Schier, Wenzel, Brosche, Donath, Grohmann, Heinrich, Kürschner, Pilz und Tlusty.
Die Ortschaft Dolný Falknov (= Niederfalkenau) gehört heute zusammen mit Hillův Mlyn (= Hillemühl) und Kytlice (= Falkenau-Kittlitz) zur politischen Gemeinde Kytlice. 1961 hatte die Ortschaft Dolný Falknov 110 Einwohner. Die gesamte Gemeinde Kytlice besteht 2007 aus 385 Bewohnern.