Die Gemeinde Malschwitz im ehemaligen Gerichtsbezirk Tetschen umfasste die Ortschaft Malschwitz sowie die einschichtigen Ortsteile Lase, „Beim Schams” und Krebsmühle. Die Gesamtfläche der Gemeinde betrug 328 ha. Das Gemeindegebiet bildet eine Mulde, die im Norden vom Hopfenberg, im Westen von der Ohrener Höhe und im Süden von den Sieben Bergen eingeschlossen ist. Der tiefgründige Boden bot die besten Voraussetzungen für eine ertragreiche Landwirtschaft mit Obstbau. Die Gesamtfläche wurde zu 70 % landwirtschaftlich genutzt, der Waldanteil lag bei 22 %. Wegen der verkehrsfernen Lage auf einer Geländeterrasse ohne Industrie hatte Malschwitz bis 1945 den Charakter eines Bauerndorfes weitgehend bewahrt und knapp 30 % der Bevölkerung lebten von der Land- und Forstwirtschaft. In Industrie und Handwerk waren 35 % und im Bereich Handel und Verkehr etwa 20 % der Einwohner tätig.
Malschwitz gehörte seit jeher zu der am anderen (rechten) Elbeufer gelegenen Pfarrei Neschwitz und war mit dieser von 1567 bis 1624 lutherisch; die Matriken sind seit 1703 erhalten. An der Verbindungsstraße von Alt-Malschwitz zur Aussiger Straße stand eine Kapelle. Nachdem der Ort jahrhundertelang zum Erbgericht in Wilsdorf gehört hatte, kam Malschwitz 1849 zur politischen Gemeinde Wilsdorf. Seine politische Selbständigkeit erreichte Malschwitz 1912.
Die Anfänge des Dorfes gehen wahrscheinlich auf eine kleine slawische Frührodung zurück. Im Zuge des deutschen Landausbaues wurde diese jedoch spätestens im 13. Jahrhundert völlig durch eine neue, größer angelegte deutsche Rodungssiedlung mit 100 m breiten Feldstreifen ersetzt, die beinahe die Form eines Waldhufendorfes aufweist. Vermutlich liegt dem Ortsnamen der Personenname „Malesch” zugrunde. Die älteste bekannte urkundliche Nennung datiert von 1543 (für 1515) in der Schreibung „w Malssowiczych” laut einer tschechischen Landtafeleintragung. 1571 hatte Malschwitz 13 „angesessene Mann” und 1624 wiederum 13 Bauern, welche die Namen Bancke, Jähnel bzw. Jahnel, Schams, Tampe, Perthen, Kreische, Ritter, Schade und Strache hatten. Hinzu kam der Gärtner Bancke. Auffallend ist, dass der Familienname Schams damals „Schaufuß” geschrieben wurde. Auch 1654 hatte der Ort laut Steuerrolle 13 Bauern, Gärtner und Häusler gab es damals nicht. 1713 waren 14 Wirte und vier Häusler - zusammen also 18 Häuser - verzeichnet. Die Bauern hießen Schams, Jahnel, Tampe, Böhml, Fischer, Jäger, Perthen, Ritter und Werner. 1787 gab es 22 Häuser, 1833 24 Häuser mit 136 Einwohnern. Bei den Volkszählungen von 1869 und 1890 wies Malschwitz 179 bzw. 168 deutsche Einwohner auf. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg nahm die Bevölkerung sprunghaft zu und betrug 1914 schon 350 Einwohner. Die häufigsten Familiennamen in Malschwitz waren 1934 Tampe, Böhm, Lösel, Winkler, Fiedler, Mittag, Uhmann und Walter. Auf dem Hof Nr. 1 saß von 1605 bis 1945 ununterbrochen die Familie Tampe.
Lase
Die alte Einschicht Lase, ursprünglich eine herrschaftliche Schafstallung, wurde früher zu Gleimen gezählt. Der Name hat die Bedeutung von „Lesehäusern”. Bei der Festlegung der Gemeindegrenzen wurden 1849 zwei Lasehäuser zu Malschwitz und ein Haus zu Barken eingegliedert.
Krebsmühle
Die Einschicht Krebsmühle geht auf ein Freigut mit Mühle zurück, das um 1420 vom damaligen Besitzer Krebs an die Herrschaft überging, die es in Teilen weiterverkaufte. In dem schlößchenartigen Herrenhaus des Gutes, das im Dreißigjährigen Krieg vernichtet wurde, hatten zeitweise Verwandte der Herren von Bünau gewohnt. Der Mühlenbetrieb, der seit 1700 von einer Müllerfamilie Stolze geführt worden war, wurde 1902 eingestellt.
Die heutige tschechische Gemeinde Malšovice (= Malschwitz) umfasst außer dem Ort Malšovice selbst auch die Ortschaften Choratice (= Kartitz), Javory (= Ohren), Borek (= Barken), Hliněná (= Gleimen) sowie Stará Bohyně und Nová Bohyně (= Alt-Bohmen und Neu-Bohmen). 1961 hatte der Ort Malšovice 295 Einwohner. In der gesamten Gemeinde Malšovice lebten bei der Zählung am 03.07.2006 825 Einwohner, am 01.01.2018 waren es 850.